Die Grüne Aue, Acryl/Lwd., 30 x 40 cm |
4 GIRLS ist eine Referenz an Erlebnisse von vier 13-Jährigen während der Olympischen Spiele 72 und seinem bitteren Ende.
Während der Olympischen Spiele kamen vier Freundinnen, 13 Jahre alt, genannt Das Schwarze Haarwunder von ihren Klassenkameradinnen, weil sie als Italienerin, Arbeiterkind und jüdische Mädchen die Außenseiter auf dem Mädchengymnasium waren, jeden Tag auf der großen Wiese bei der Strassenbahninsel zusammen.
Es sind Sommerferien, wir hören Musik aus dem Kasettenrecorder. Wir haben keine der teuren und raren Eintrittskarten und erfinden eigene Sportarten: Wir laufen im Kreis ohne Sieger; wir gehen im Kreis und schätzen dabei den Durchmesser des Olympiaturms hinter uns, dann den Durchmesser immer weiter oben. Wir spielen mit vier Bällen, die stets in der Luft bleiben müssen. Wir liegen auf der Wiese in der Sonne, tragen unsere Bikinis in Olympiafarben, die wir in Gunter Sachs‘ Mic-Mac Boutique in der Theatinerpassage gekauft haben. Als wir von dem Attentat erfuhren, trafen wir uns auf der Wiese und weinten. Für uns und für viele Münchner waren damit die Spiele vorbei und wir bedauerten, daß sie weitergehen mußten.
In der Performance posen die 4 Girls zur Musik von Aretha Franklin und Offenbachs Olympia und bauen immer enger werdende Kreise aus weißen und roten Ballons. Sie animieren ausgelassen zu den drei olympischen Disziplinen der israelischen Sportler: Gewichtheben, Fechten, Ringen und sterben am zerplatzenden Knall der Luftballons durch das Publikum.
Tanz: Katrin Schafitel, Ludger Lamers, Daniela Graca; Video: Daniel Lindlbauer. Dauer 60 Min.
Samstag, 10. September 22, Beginn 16 Uhr - Strassenbahninsel Ecke Schwere Reiter/ Ackermannstr.