Alles Sichtbare ist nur durch die Farbe begehrenswert. Patricia London Ante Paris studierte an der Akademie der bildenden Künste München bei Daniel Spoerri. Seitdem sind ihre Werke in Ausstellungen weltweit zu sehen. Sie erhielt das DAAD und Kunstfonds Stipendium, das Förderstipendium der Stadt München, war Gast der Goethe-Institute Bangkok, Tiflis, Windhoek, Madrid. Sie gestaltete das Treppenhaus des Kulturreferates München und des Mercedes-Benz-Vertriebs Deutschland in Berlin. Von 2011 bis 2016 war Patricia London Kuratorin des LAP-Kunstklub in ihrem Atelier in München. 2020 initiierte sie das Flamingo Contemporary in einem leerstehenden Lagerhaus in Possenhofen mit seitdem jährlichen Ausstellungen und Performances. 2019 erhielt sie für ihre Perser Pentagon Performance den Kurt Eisner Preis und mit den Hafenbar-Performances das Bremerhaven Stipendium; 2020 wurden die LUKOPEXE Performances im Museum Villa Stuck aufgeführt, 2021 die Tieroide-Performances im öffentlichen Raum, München. 2022 im Freien die partizipativen Performances VOIDOIDE und 4 GIRLS zum 50. Jahrestag der Olympiade 72. 2021 und 2022 erhielt sie NEUSTART Stipendien der Bundesregierung. Im November 2022 fand die partizipative Performance DIE WUNSCHMASCHINE, gefördert durch Verbindungslinien des BBK und dem bayr. Staatministeriums, im Hotel Kovel Oberammergau, in der Neuen Galerie Landshut und im Glasbau Pfarrkirchen statt. Aktuell beschäftigt sie sich mit KI und neuen Performances. Die Skulpturen und Bilder von Patricia London entstehen im Zusammenhang mit partizipativen Performances, die Tanz, Kunst und Musik verknüpfen. Diese unterscheiden sich von statischen Ausstellungen und von Performances durch ihr demokratisches Format der Teilnahme Aller. Das Publikum wird zum aktiven Protagonisten, niemand kann nur etwas anschauen, alle sind in das Spiel verwickelt. „Patricia London zielt mit punktgenau auf Ort, Zeit und Anlass hin konzipierten partizipativen Performances auf die Erfahrung gemeinschaftlicher ästhetischer Aktion als Einübung in die aktive Veränderung der Verhältnisse im Sinne von Teilhabe, Teilnehmen lassen, Teilen und Anteil nehmen.“ Dr. Renate Wiehager




Patricia London Ante Paris, HUNGER, 2013, Musik: Jo Arneth, Tanz: Stephanie Felber, Ludger Lamers, Kathrin Schafitel



























HUNGER
eine skulpturale Inszenierung und das Ballett Die Drei Delirien

HUNGER ist eine Inszenierung, deren Bedeutungs-und Formebenen entgleiten, so wie beim Hungerdelirium. HUNGER hat minimale Inspirationen aus Knut Hamsuns Hunger, Arthur Rimbauds Saison en Enfer sowie von Josef Strauss‘ Delirienwalzer. HUNGER deutet das Phänomen der zu Dünnen in reichen und der zu Dünnen in armen Ländern an.
Der riesige efemere Skulptur "Der hungrige Mann" wird im Laufe der Ausstellung immer dünner.
Die Softskulpturen "Die Drei Delirien" führten zur Eröffnung der Ausstellung das Ballett Hunger auf mit der Musik der Komponistin Jo Arneth. Die Tänzer sind Katrin Schafitel, Stephanie Felber und Ludger Lamers.
In der Ausstellung ist das Video des Balletts zu sehen, aber vor dem Monitor stehen die Figuren der Skulpturengruppe "Neu", die neue psychische und physische Phänomene darstellen und neugierig in den Monitor auf die drei glückstränenartigen Tänzer im Hungerdelirium schauen und dabei dem Betrachter die Sicht erschweren.
Dafür sieht man um so leichter die sechs Bilder "Glückstränenzahnrad", deren unvollständiges Motiv das Auge komplettieren kann.
Die reflektierende Workshop-Skulptur "Sie sind zu dick?" ist Teil einer partizipativen Performance, die den Besuchern bei den Führungen durch die Ausstellung erlaubt,  sich als zu dick oder zu dünn einzuordnen.
Die "Hungerarmband-Edition" zitiert aus Hamsuns Hunger eine zentrale Stelle und ist selbst eine Variation derselben.
Zur Finissage der Ausstellung gibt es als partizipative Performance eine "Einladung zum kommunalen Mord am Hungrigen Mann".




Die 3 Delirien, 4.8.14

Die 3 Delirien, Softskulpturen

Performance Die 3 Delirien

Die 3 Delirien, Tanz





















Der hungrige Mann, 2013, Latex, efemere Skulptur, 800 x 300 x400 cm

NEUe psychische und physische Phänomene, 2013, Lindenholz, je 50 x 40 x 30 cm

Glückstränenzahnrad, 2013, Acryl/Lw., je 24 x 18 cm


























































NEU ..., 6 Skulpturen, 2013, Lindenholz
Sie sind zu dick?, 2013, Skulptur, Spiegelfolie

Hungerarmband, 2013, Edition, AL15

Plakat, 2013

Einladung zum kommunalen Mord am hungrigen Mann, partizipative Performance